Österreich wurde bei der Mini-EM der Naturbahnrodler zweiter im Teambewerb
Die skandalträchtige Europameisterschaft der Naturbahnrodler in Moskau wurde gestern mit dem Teambewerb abgeschlossen. Dabei holte Rodelfloh Tina Unterberger nach ihrer Bronzemedaille im Einzel gemeinsam mit Michael Scheikl und Fabian Achenrainer noch Silber. Im Doppelbewerb bliebt Österreich ohne Medaille.
Naturbahnrodel-EM Moskau, Teambewerb:
1. Italien (Lanthaler/Pigneter/Gruber) 0:37.91 2. Österreich (Unterberger/Scheikl/Achenrainer) 0:38.17
3. Russland (Lavrenteva/Egorov/Martyanov) 0:38.60
Nach „Sprintbewerb“ in Moskau gab’s riesige Debatten im Naturbahnrodellager
Keine Frage: Tina Unterberger stand aufgrund ihrer im Weltcup gezeigten Leistungen am Freitag als Dritte verdient am Stockerl der Naturbahnrodel-WM in Moskau. Doch auch sie gab nach dem Bewerb unumwunden zu: „Das Rennen hat einen schalen Beigeschmack.“
Was war passiert? Das Wetter hatte der Bahn in der russischen Metropole arg zugesetzt. Die Entscheidung fiel deshalb in nur einem Durchgang, der noch dazu nur rund zwölf Sekunden lang war. Unterberger: „Patrick Pigneter und ich haben die Verantwortlichen als Athletensprecher vor dem Rennen darauf aufmerksam gemacht, dass eigentlich nicht gefahren werden sollte. Jetzt ist es so, wie es ist. So richtige Freude kommt bei mir über diese Bronzemedaille aber nicht auf. Als Sportler wollen wir unser Können in regulären Bewerben zeigen. Da viele Zuschauer da waren, wurde von der FIL halt versucht, irgendeinen Bewerb zu präsentieren, was ich auch irgendwie verstehe.“
Tina Unterberger will in Moskau Wiedergutmachung für Umhausen
Beim Weltcupfinale in Umhausen fiel sie durch einem Fehler im Finallauf noch vom Stockerl der Tageswertung. Das will Tina Unterberger nicht lange auf sich sitzen lassen! Bei der Europameisterschaft am Samstag und Sonntag in Moskau will sie Wiedergutmachung betreiben. Im Wissen, dass das nicht einfach wird.
„Zunächst einmal bin ich gespannt, wie die Bahn aussehen wird. Zuletzt waren Gerüchte im Umlauf, dass diese noch einmal verkürzt wurde. Die technisch anspruchsvollen Kurven würden mir an sich gut liegen. Aber in Moskau sind auch immer wieder extrem viele Schläge drinnen. Und das Material ist so wichtig wie kaum auf einer anderen Strecke“, weiß der Rodelfloh.
Zielsetzung? „Einfach alles raushauen! Bremsen braucht man in Moskau eh nirgends. Bisher waren die Rennen dort für mich immer ein Auf und Ab. Entweder ich stand am Stockerl, oder ich lag weiter daneben.“
Tina Unterberger musste sich in Umhausen mit Rang vier begnügen, wird aber Dritte in der Gesamtwertung
Tina Unterberger verpasste am Samstag beim Weltcup-Finale in Umhausen durch einen Fehler im unteren Bereich den Sprung aufs Podest, musste Alt-Meisterin Ekaterina Lavrenteva aus Russland noch vorbei lassen und sich mit Rang vier begnügen. „Fünf Minuten brauch’ ich jetzt“, giftete sie nach dem Rennen. Trösten konnte sich der Rodelfloh freilich damit, dass sie in der Gesamtwertung hinter den Südtirolern Evelin Lanthaler und Greta Pinggera den starken dritten Rang erreichte.
Nach Rang zwei in Laas will Tina Unterberger auch im Gesamtweltcup nach vorne
Evelin Lanthaler sicherte sich mit ihrem Erfolg in Laas am Sonntag bereits vorzeitig den Gesamtweltcupsieg in der laufenden Saison der Naturbahnrodler. Um Rang zwei wird’s am kommenden Wochenende in Umhausen aber extrem spannend. Tina Unterberger, in Laas Zweite hinter Lanthaler, liegt nämlich nur noch fünf Zähler hinter Greta Pinggera, die sich auf ihrer Heimbahn mit Rang drei begnügen musste.
„Das war mehr als ich erwarten durfte. An Laas hatte ich ja auch nicht gerade die besten Erinnerung, hatte ich mir dort doch schon einmal die Nase gebrochen, nachdem ich ungewollt die Bande geküsst hatte. Die Bahn wurde inzwischen zwar umgebaut, aber die elendslange Gerade wird immer bleiben. Hier Zweite zu werden, ist ein richtiger Hit“, freute sich der Rodelfloh.