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„Kammi” schlägt zurück

Tiroler holt im Jaufental seinen 25. Weltcupsieg

Rang fünf im Nightrace am Samstag war so gar nicht nach seinem Gusto. Mit seiner Erfahrung machte sich Naturbahnrodel-Ass Thomas Kammerlander aus Umhausen aber nicht lange einen Kopf. Auch nach Rang vier zur Halbzeit des Weltcups am Sonntag behielt er die Ruhe – und knallte im zweiten Lauf eine Zeit auf die durchaus ungeliebte Bahn im Jaufental, an der alle nachfolgenden Konkurrenten zerschellten. Den Südtiroler Vortagssieger Alex Gruber hielt er um vier Hundertstel auf Distanz – und durfte über seinen 25. Weltcupsieg seiner Karriere jubeln.

Weniger gut lief’s diesmal für den Steirer Michael Scheikl, der von Rang zwei nach Lauf eins noch auf Position vier im Endklassement zurück rutschte.

Extrem eng geht’s in der Gesamtwertung zu! Gruber und Scheikl halten bei jeweils 330 Zählern, Kammerlander liegt mit 325 Punkten knapp dahinter.

Mit Miguel Brugger (7.) und Florian Markt (8.) schafften zwei weitere Tiroler den Sprung unter die Top-Ten.

Thomas Kammerlander: „Wie schon gestern, hab’ ich auch heute wieder alles auf eine Karte gesetzt. Vor dem Rennen hab’ ich die Rodel geringfügig verändert, vor dem Entscheidungslauf bin ich in die Vollen gegangen. Und im Gegensatz zum Samstag ist es es diesmal voll aufgegangen. Mit meinem 25. Weltcupsieg, den ich in meiner letzten Rennsaison unbedingt erreichen wollte, ist es heute ein richtig cooler Tag. Da fährt es sich jetzt leichter über den Brenner heim ins Ötztal.”

Michael Scheikl: „Der erste Lauf war auch heute richtig gut. m zweiten weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, was der Grund war, dass es nach hinten los gegangen ist. Grundsätzlich darf ich mir aber nichts vorwerfen. Insgesamt war das Rennwochenende absolut in Ordnung. Für die nächsten Rennen muss ich jetzt einfach noch einige Kleinigkeiten anpassen.”

Italiens Damen nicht zu biegen

Bei den Damen waren die Italienerinnen auch am Sonntag nicht zu biegen. Evelin Lanthaler siegte wie am Vortag vor Greta Pinggera. Dritte wurde diesmal Nadine Staffler. Beste Österreicherin war wie schon im ersten Rennen die Oberösterreicherin Tina Unterberger, die neuerlich auf Rang vier landete. Michelle Diepold wurde Sechste, Riccarda Ruetz klassierte sich unmittelbar dahinter auf Position sieben.

Tina Unterberger: „Am Samstag war ich planlos mit einem Fragezeichen, heute bin ich es mit einem Frage- und einem Rufezeichen. Vom Gefühl her wär’s mir gar nicht schlecht vorgekommen. Aber die Zeiten haben einfach fürs Podium nicht gereicht. Jedenfalls freue ich mich jetzt auf technisch wieder anspruchsvollere Bahnen.”

In der Gesamtwertung liegt Unterberger hinter Lanthaler und Pingerra auf Rang drei.

Fotos von: ÖRV/Miriam Jennewein

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Scheikl sprengte italienisches Trio

Kammerlander im Jaufental auf Rang fünf

Routinier Michael Scheikl hatte es schon im Vorfeld geahnt: Die Tonnerbodenbahn im Jaufental ist im Rennrodeln auf Naturbahnen für Überraschungen gut. Die mangelnden technischen Herausforderungen machten am Samstagabend schon den ersten Lauf zu einer Materialschlacht. Und ein ganz junger Athlet wusste das zu nützen: Junioren-Weltmeister Fabian Brunner (Ita), der im Gegensatz zu den Weltcup-Athleten schon häufig im Jaufental gefahren war, knallte einen Streckenrekord hin und setzte sich vor seinen arrivierten Landsmännern Alex Gruber und Florian Clara an die Spitze. Scheikl und Kammerlander klassierten sich auf den Rängen vier und fünf in Lauerposition.

Der Ötztaler konnte im zweiten Lauf keinen Rang gut machen, blieb auf Platz fünf. Scheikl schaffte hingegen noch den Sprung aufs Podest, überholte zunächst Clara. Gruber blieb vor ihm, doch Junior Brunner fiel noch auf Rang drei zurück, womit der Steirer über Platz zwei jubeln durfte.

Michael Scheikl: „Für mich ist der zweite Platz fast ein Sieg. Nach dem Training hatten wir die starke Befürchtung, dass es ein Vierfachsieg für Italien wird. Wir haben auf dieser Bahn einfach total wenige Erfahrung, sind deshalb etwas im Hintertreffen. Am Sonntag werden die Karten neu gemischt. Klar ist aber, dass jeder kleine Fehler bitter bestraft wird.”

Thomas Kammerlander: „Es wurde, wie ich vorher gesagt hatte, die erwartete Materialschlacht. Vor dem zweiten Lauf habe ich nochmal die Schiene gewechselt, wollte alles riskieren. Das war im Nachhinein ein Fehler, denn der Schuss ist nach hinten los gegangen. Für die Gesamtwertung ist es eine kleine Katastrophe, aber damit muss ich leben. Leichte Bahn hin oder her, ich werde trotzdem versuchen, am Sonntag meinen 25. Weltcupsieg zu feiern.”

Italiens Damen dominieren

Bei den Damen war der Dreifachsieg für Italien am Samstagabend nicht zu verhindern. Tina Unterberger, nach Lauf eins auf Rang drei, musste im zweiten Run noch Daniela Mittermair vorbei ziehen lassen. Das Duell um den Sieg lieferten sich deren Südtiroler Landsfrauen Evelin Lanthaler und Greta Pinggera, die zur Halbzeit nur um acht Hundertstel getrennt waren. Letztlich hatte Lanthaler aber 55 Hundertstel Vorsprung und fuhr überlegen den Sieg ein.

Auf dem fünften Platz klassierte sich mit Riccarda Ruetz die aktuell Führende im Junioren-Weltcup einmal mehr in der absoluten Weltelite. Michelle Diepold wurde Achte, Verena Fuchs landete auf Rang zehn.

Tina Unterberger

Foto von: ÖRV/Miriam Jennewein