Tina Unterberger will in Moskau Wiedergutmachung für Umhausen
Beim Weltcupfinale in Umhausen fiel sie durch einem Fehler im Finallauf noch vom Stockerl der Tageswertung. Das will Tina Unterberger nicht lange auf sich sitzen lassen! Bei der Europameisterschaft am Samstag und Sonntag in Moskau will sie Wiedergutmachung betreiben. Im Wissen, dass das nicht einfach wird.
„Zunächst einmal bin ich gespannt, wie die Bahn aussehen wird. Zuletzt waren Gerüchte im Umlauf, dass diese noch einmal verkürzt wurde. Die technisch anspruchsvollen Kurven würden mir an sich gut liegen. Aber in Moskau sind auch immer wieder extrem viele Schläge drinnen. Und das Material ist so wichtig wie kaum auf einer anderen Strecke“, weiß der Rodelfloh.
Zielsetzung? „Einfach alles raushauen! Bremsen braucht man in Moskau eh nirgends. Bisher waren die Rennen dort für mich immer ein Auf und Ab. Entweder ich stand am Stockerl, oder ich lag weiter daneben.“
In Umhausen war alles für das große Weltcup-Finale angerichtet. Vom 14. bis 16. Februar 2019 wurde auf der Grantau-Bahn in Umhausen der siebente und damit letzte Naturbahnrodel-Weltcup der Saison 2018/2019 ausgetragen.
Das prestigeträchtige „Nightrace“ in Umhausen war an Spannung nicht zu überbieten. Nach dem ersten Durchgang waren die beiden Führenden nur um vier Hundertstel getrennt. Schlussendlich holte sich die Saisondominatorin Evelin Lanthaler (ITA) den Sieg vor ihrer Teamkollegin Greta Pinggera und der Russin Ekaterina Lavrentjeva. Österreichs Hoffnung, Tina Unterberger musste sich mit Rang vier begnügen und wurde damit auch im Gesamtweltcup Vierte.
Das Saisonfazit fällt für den Rodelfloh aber dennoch positiv aus: „Ich kann definitiv zufrieden mit der Saison sein, drei Weltcupstockerl und die beiden Medaillen lesen nicht so schlecht. Evelin (Lanthaler) war heuer einfach eine Klasse für sich, das muss man neidlos anerkennen“, zollte die sympathische Rodlerin ihrer Konkurrentin den höchsten Respekt. Unterberger weiter: „Mein Ziel ist es den Rückstand auf Evelin zu verkürzen, aber man muss auch ganz nüchtern sagen, dass ich unter der Woche arbeiten muss und die Italiener und Russen in dieser Zeit trainieren können, von daher bin ich mit meiner Saisonleistung doch zufrieden. Aber neben den Vollprofis, die zu Recht das Podium im Gesamtweltcup heuer beanspruchen, kann sich das sehen lassen. Die WM Medaille gilt ja bekanntlich für zwei Jahre und die Weltcup-Kugel nur bis zum nächsten Dezember“ gibt sich der Rodelfloh bereits wieder angriffslustig.
Im Teambewerb konnte die Oberösterreicherin gemeinsam mit ihren männlichen Teamkollegen Thomas Kammerlander und Michael Scheikl den zweiten Platz holen und kam somit beim Weltcup-Abschluss nochmals in den Genuss auf dem Podest zu stehen.
Eine zeitweise durchwachsene Saison geht für den Rodelfloh somit zu Ende, mit drei Stockerlplätzen sowie dem Vize-Weltmeistertitel im Teambewerb und der Bronze Medaille im Einsitzerbewerb bei der Weltmeisterschaft in Latzfons kann die Sportlerin des ASKÖ Gmunden durchaus stolz auf ihre Leistungen sein, wenngleich ihr leider ein Weltcup-Siege heuer verwehrt blieb.
Medaille als Trostpflaster für verkorkstes Weltcupfinale
Umhausen/Tirol. Eine Woche nach dem Weltcupfinale der Naturbahnrodler fand im Bundesleistungszentrum Grantau in Umhausen mit der Vergabe der Österreichischen Meistertitel einer der letzten Höhepunkte der heurigen Saison statt.
Wie bereits am Wochenende zuvor entwickelte sich die Entscheidung um die Vorherrschaft im Österreichischen Herrenteam zum erbitterten Zweikampf zwischen dem Steirer Michael Scheikl und dem Hausherren Thomas Kammerlander aus Umhausen, woraus Letztgenannter sich mit fünf Hundertstel Vorsprung den Staatsmeistertitel holt. Nicht weniger spannend ging es bei den Damen um die begehrten Medaillen. Lokalmatadorin Maria Auer aus Umhausen, die am vergangenen Wochenende auf dieser Bahn ihr erstes Weltcupstockerl einfuhr, musste sich der besten Österreicherin im Weltcup Tina Unterberger geschlagen geben. „Der erste Wertungslauf ist mir relativ gut gelungen und konnte knapp 0,9 Sekunden in den Finallauf mitnehmen. Dann dürfte ich mir meine Schiene direkt am Start etwas ramponiert haben, der Lauf war zum in die Tonne treten. Ich konnte sogar während der Fahrt den Sprecher hören, wie er den ganzen Verlust meines Vorsprunges angekündigt hat. Umso größer war die Überraschung als ich im Ziel trotzdem noch 15 Hundertstel Vorsprung auf Maria hatte.“, analysiert die ASKÖ Gmunden Sportlerin die somit ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen konnte.
Bei den Doppelsitzern setzten sich Brüggler/Angerer (Sbg/T) gegen die Hausherren Regensburger/Holzknecht (T) und den Kärntner Knauder/Knauder durch.